Über eines wundert sich Wolfgang Steber schon lange nicht mehr – über die Bahn! Denn der Staatskonzern legt dem rührigen Busunternehmer aus dem schwäbischen Mindelheim schon seit Jahren Steine in den Weg – zuletzt, als er gegen eine von Steber geplante Buslinie von Landsberg nach München sein Veto einlegte, da die Fahrzeit um drei Minuten die für eine Genehmigung erforderliche Mindestzeit unterschritt. Jetzt jedoch reibt sich Steber verwundert die Augen. „Die Bahn entdeckt den Bus und führt ihre eigene Argumentation ad absurdum“, berichtet der Unternehmer, der gemeinsam mit dem Allgäu Airport das Erfolgsmodell Allgäu Airport Express betreibt. Seit November letzten Jahres bedient der schnelle Transferbus auch die Strecke Zürich–München. Und hier soll, so eine Ankündigung der Bahn, demnächst ihr eigener IC-Bus verkehren. Steber: „Die Bahn macht sich nun selber Konkurrenz und bestätigt unser Geschäftsmodell.“
Bonus für Vielfahrer
Den neuen Mitbewerber sieht der Geschäftsführer des Allgäu Airport Express, der den Regionalfughafen regelmäßig mit München, Ulm und dem Kleinwalsertal verbindet, vorerst mit einer Mischung aus Gelassenheit und Verwunderung. Rund 2.000 Passagiere nutzen jeden Monat die Verbindung in die Schweiz. Für nur 15 Euro kann man bis zu drei Mal täglich von Zürich nach München, für 12 Euro von St. Gallen mit modernen und komfortablen Reisebussen inklusive WLAN in die bayerische Landeshauptstadt reisen – mit einem Zwischenstopp am Allgäu Airport. „Die Tendenz ist steigend“, berichtet Steber. Vor allem bei Studenten der Universität St. Gallen erfreue sich der Fernbus großer Beliebtheit. Soeben hat er auf der Strecke eine neue Business Class eingeführt. Sie verheißt mehr Komfort durch größeren Sitzabstand für alle, die an Bord arbeiten wollen. Im Preis von fünf Euro ist auch ein Getränk enthalten. Obendrein gibt es nun eine neue Vielfahrerkarte. „Wer innerhalb eines halben Jahres mehr als zehn Mal mit uns unterwegs war“, so Steber, „bekommt diese Karte und damit auch einen Business Class Sitzplatz und ein Getränk. „Mit unserem Service und unserem Komfort sind wir der Bahn, auch wenn sie Bus fährt, um Längen voraus und bleiben auf der Überholspur“, betont der Unternehmer. Im letzten Jahr verzeichnete der Allgäu-Airport-Express rund 100.000 Passagiere, für 2013 wird mit einer weiteren Steigerung gerechnet.

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