Montag, 19. August 2013

Ingolstadt - Geiselnahme im Rathaus - Täter bewaffnet

Foto: Petra Dirscherl / pixelio.de
Am frühen Montag Abend, beendete eine Sondereinheit der Polizei die Geiselnahme mit einem erfolgreichen Zugriff. Der Geiselnehmer wurde angeschossen. Die beiden im Raum befindlichen Geiseln blieben unverletzt.

Nach dem sich die Einsatzleitung entschieden hatte einen Zugriff durchzuführen, gelang es gegen 17.30 Uhr Beamten einer Sondereinheit, den Geiselnehmer zu überwältigen. Er wurde bei dem Einsatz angeschossen. Die Geiseln, ein 37-jähriger Mann und eine 25-jährige Frau, beide Angestellte der Stadt Ingolstadt, blieben dabei unverletzt. Nach dem die Gefährdungseinschätzung sich gesteigert hatte und der Täter in seinen Reaktionen unberechenbar wurde, entschied die Polizeiführung einen Zugriff durchzuführen. Diese Entscheidung wurde durch den psychologischen Dienst, die psychiatrische Fachberatung, die Verhandlungsgruppe, sowie der polizeilichen Spezialeinheiten mitgetragen. Der geplante Zugriff durch die Spezialeinheiten erfolgte gegen 17.30 Uhr. Der Täter verfügte über eine Plastikwaffe, die einer echten Pistole P 99 täuschend ähnlich war, sowie über ein größeres Messer. Aus diesem Grund waren die eindringenden Polizeibeamten gezwungen von der Schusswaffe Gebrauch zu machen. Sie gaben auf den Täter zwei Schüsse ab. Er wurde im Schulter- und Beinbereich getroffen.

Als Hintergrund für die Geiselnahme wird vermutet, dass der 24-jährige Wohnsitzlose eine Rücknahme des vor kurzem ausgesprochenen Hausverbots für das Rathaus erreichen wollte. Außerdem wurde bekannt, dass er in der Vergangenheit wegen „Stalkings“ der 25-jährigen als Geisel gehaltenen Frau angeklagt war. Der Täter ist in der Vergangenheit bereits mehrfach polizeilich in Erscheinung getreten und war offensichtlich bis Ende Juli in psychiatrischer Behandlung. Bereits am Vormittag ließ der Geiselnehmer eine 37-jährige Angestellte aus seiner Gewalt frei. Nach Einsatz der Verhandlungsgruppe der Polizei entließ er am frühen Nachmittag auch den dritten Bürgermeister der Stadt Ingolstadt, Herrn Mißlbeck. Die befreiten Geiseln werden momentan psychologisch betreut. Der Täter wird momentan in einem Krankenhaus ärztlich versorgt. Mit im Einsatz waren 40 Kräfte der Feuerwehr, 50 Kräfte des Rettungsdienstes BRK Ingolstadt, Eichstätt und Pfaffenhofen, sowie die Johanniter Unfallhilfe und der Arbeiter Samariter Bund. Es wurden cirka 150 Personen vom Kriseninterventionsteam betreut.

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